
Diabetes bei Hunden und Katzen: Ursachen, Symptome und Behandlung

Diabetes ist eine häufige Erkrankung bei Hunden und Katzen, die zunächst oft unbemerkt bleibt. Doch je früher die Symptome erkannt werden, desto besser können Tierhalter ihre Lieblinge behandeln und unterstützen. Auf dieser Seite erfahrt ihr alles Wichtige über Diabetes bei Hunden und Katzen, von den Ursachen und Symptomen bis hin zur Diagnose und Behandlung.


Diabetes beim Hund
Diabetes mellitus wird umgangssprachlich auch „Zuckerkrankheit“ genannt und trifft nicht nur uns Menschen, sondern leider auch unsere Lieblingstiere. Doch was kann man sich darunter vorstellen? Bei Diabetes mellitus kann der Blutzucker im Hundekörper nicht mehr richtig reguliert werden.
In unserem Artikel erfährst du unter anderem, welche Symptome mit der Krankheit einhergehen und welche möglichen Diagnose- und Therapieformen es gibt.

Diabetes bei der Katze
Diabetes bei Katzen ist eine der am häufigsten vorkommenden Hormonstörungen. Mediziner und Forscher schätzen, dass ungefähr zwei von 100 Katzen darunter leiden. Hauptursache dieser Erkrankung ist einerseits fehlendes Insulin, da dieses nicht mehr ausreichend in der Bauchspeicheldrüse produziert wird. Andererseits eine mangelnde Empfänglichkeit der Zellen für dieses Hormon.
Unser Artikel hilft dir, einen Überblick zu diesem Thema zu bekommen.



Frag eine Tierärztin zum Thema Diabetes
Wenn du als Halter:in deines Haustieres mit der Diagnose „Diabetes“ konfrontiert wirst, kann das zunächst ein großer Schock sein. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass diese Hormonstörung bei Hunden und Katzen gar nicht so selten ist und es zahlreiche Möglichkeiten zur Behandlung gibt. In unserem Artikel auf unserer Website beantwortet Tierärztin Janina Benner viele wichtige Fragen rund um das Thema Diabetes bei Haustieren.
Sie erklärt unter anderem die unterschiedlichen Formen von Diabetes und welche Auslöser es dafür geben kann.
Mit dem Begriff Diabetes werden verschiedene Krankheiten bezeichnet, die mit einer Polyurie (gesteigerter Harndrang) einhergehen, aber ansonsten wenig gemeinsam haben.
Dazu zählen u.a. Diabetes insipidus und Diabetes mellitus. Diabetes mellitus (mellitus = honigsüß) ist eine Stoffwechselerkrankung, die auf Insulinresistenz oder Insulinmangel beruht und durch einen chronisch erhöhten Blutzuckerspiegel gekennzeichnet ist. Deswegen spricht man auch von der Zuckerkrankheit. Sie ist mit einem deutlich erhöhten Risiko für schwere Begleit- und Folgeerkrankungen verbunden.
Es gibt zwei verschiedene Formen von Diabetes mellitus, Typ 1 und Typ 2.
Der Typ-1-Diabetes beruht auf einem Mangel an Insulin infolge einer Zerstörung der insulinproduzierenden Beta-Zellen in den Langerhans’schen Inseln des Pankreas (Bauchspeicheldrüse). Die Beta- Zellen können durch Antikörper zerstört werden, so dass sie kein Insulin mehr bilden können. Somit liegt ein Insulinmangel vor und Glucose kann nicht mehr in die Zellen aufgenommen werden.
Der Typ-2-Diabetes beruht in erster Linie auf einem verminderten Ansprechen der Körperzellen auf Insulin. Eine zweite notwendige Voraussetzung ist eine Funktionseinschränkung der Beta- Zellen. Beide Faktoren allein würden noch keinen Diabetes verursachen, aber in der Kombination resultiert eine Störung der Glukose-Homöostase. Die Hauptursache einer herabgesetzten Insulinsensitivität ist die Abnahme der Insulinrezeptordichte und damit einhergehend eine geringere Bereitschaft der Zellen, Glukose aus dem Blut aufzunehmen.
Typ 1 und Typ 2 können auch kombiniert vorliegen.
Faktoren wie Übergewicht und Bewegungsmangel können Diabetes verursachen. Allen voran ist Diabetes jedoch auch genetisch veranlagt. Manche Rassen neigen mehr dazu an Diabetes zu erkranken. Oft spielen alle diese Faktoren zusammen. Adipöse Katzen haben ein vierfach größeres Risiko an Diabetes zu erkranken.
Am wichtigsten ist viel Bewegung. Es gibt eine Studie, dass vor allem bei Katzen durch viel Bewegung, Diabetes vorgebeugt werden kann. Es ist also sinnvoll mit seiner Katze viel zu spielen und verschiedene Spielzeuge auszuprobieren. Anstatt ihr die Leckerlies einfach so zu geben, soll sie sie suchen, dann hat sie gleich etwas Bewegung. Leckerlies nur in Maßen füttern, da bei Diabetes das richtige Körpergewicht eine große Rolle spielt.
Hunde haben meistens den Typ 1. Handelt es sich dabei um eine hormonabhängige Form des Diabetes, kann es bei Hündinnen durch eine Kastration geheilt werden. Bei unkastrierten Hündinnen wird Progesteron ausgeschüttet, ein Wachstumshormon und Insulinantagonist. Nach der Kastration wird Progesteron nicht mehr freigesetzt und somit kann Insulin wieder aufgenommen werden.
Die Kastration ist Mittel der Wahl bei Diabetes. Bei einigen Hündinnen sind aber zu wenig Beta- Zellen vorhanden, so dass auch nach einer Kastration noch Diabetes vorliegt. Katzen haben zu 80% Typ- 2- Diabetes. Meistens sind auch eher die Kater betroffen, da diese generell eine geringere Insulin Empfindlichkeit haben.
Typische Symptome bei Hund und Katze sind vermehrtes Trinken, übermäßig gesteigerter Urinabsatz oder auch vermeintliche Inkontinenz, Gewichtsverlust trotz gesteigertem Appetit. Manche Besitzer erkennen diese Symptome nicht immer.
Vor allem bei Freigängerkatzen ist es schwierig. Wir raten jährlich mit dem Tier zur Vorsorge in die Tierarztpraxis zu kommen, und die Blutwerte untersuchen zu lassen. Bitte nicht erst dann kommen, wenn die Katze an der Hinterhand lahm ist oder mit der Ferse auftritt. Wird Diabetes nicht behandelt, kann es zur Katarakt (Linsentrübung beim Hund) kommen und infolgedessen zur Erblindung. Wohingegen die Durchtrittigkeit bei der Katze durch Insulin wieder aufgehoben werden kann, ist eine Erblindung irreversibel.
Durch die Gabe von Schweineinsulin. Das ist von der Zusammensetzung identisch mit dem Hundeinsulin. Insulin wird in der Regel zweimal täglich gespritzt.
Wichtig ist einmal das richtige Futtermanagement. Es gibt ein spezielles Futter für Diabetiker, um auch das Übergewicht zu reduzieren. Ansonsten ist es wichtig täglich Insulin zu spritzen und den Blutzuckerspiegel regelmäßig zu messen. Bei der Katze kann das etwas schwierig sein und viele Besitzer haben Angst davor.
Die regelmäßige Überwachung des Blutzuckerspiegels ist aber nötig, um die richtige Insulindosis einschätzen zu können. Dazu ist es ratsam, die Werte in einem Blutzuckertagebuch zu protokollieren. Es gibt auch eine App, nämlich die „Pet Diabetes-Tracker-App“, die dich in der Protokollierung unterstützen kann und die Werte direkt an deine Tierarztpraxis übermittelt. Das Spritzen wird mit dem Tierhalter in der betreuenden Tierarztpraxis geübt. Die Spritzen haben hauchdünne Kanülen, mit denen das Tier den Einstich kaum merkt. Ein Insulinpen ist praktisch, weil gleich die richtige Dosierung eingestellt werden kann, ohne dass man Spritzen aufziehen muss.
Meistens funktioniert es gut mit dem Spritzen, wenn man die Tiere positiv konditioniert. So könnten sie nach dem Spritzen ein Leckerli, ihr Lieblingsspielzeug oder besondere Streicheleinheiten bekommen. Hund und Katze freuen sich dann auf das Spritzen und Warten teilweise schon drauf. Wenn die Compliance der Besitzer gut ist, funktioniert das super mit der Einstellung der richtigen Insulindosis.
Das kann von einigen Wochen bis zu Monaten reichen und ist individuell vom Tier und Besitzer abhängig. Es ist enorm wichtig regelmäßig den Blutzucker zu messen, damit man an die richtige Dosierung kommt. Sollte es mit einem Tier gar nicht möglich sein, kann man auch ein Blutzuckermessgerät direkt am Tier befestigen, das eine Langzeitaufnahme macht.
Ganz wichtig ist eine entsprechende Fütterung. Wird das Tier gerade mit Cortison behandelt, sollte man dieses nach Möglichkeit ausschleichen, da Cortison die Wirkung von Insulin herabsetzt. So kann eine gute Einstellung des Blutzuckers schwierig werden.
Wird Diabetes mellitus früh erkannt und ist das Tier richtig eingestellt, kann es ein ganz normales und langes Leben führen. Wird Diabetes erst in einem späteren Stadium diagnostiziert und ist der Schaden schon da, ist es schwieriger mit der weiteren Behandlung. Deswegen empfehle ich jedem Tierhalter einmal im Jahr zur Kontrolle der Blutwerte mit seinem Tier in die Tierarztpraxis zu gehen.
Diabetes Erklärvideo

1 von 100 Hunden und 2 von 100 Katzen haben Diabetes

VetPen®
Der Vetpen® ist ein medizinisches Gerät, das speziell für die Verabreichung von Insulin an Hunde und Katzen entwickelt wurde. Der Pen ist so konstruiert, dass er eine einfache, schmerzlose und genaue Dosierung ermöglicht. Er besteht aus einem Gehäuse, das eine austauschbare Patrone mit Insulin enthält, sowie einer Dosierungsvorrichtung, die es dem Halter ermöglicht, die Dosis genau zu bestimmen und einzustellen.
Der Vetpen® ist eine gute Wahl für Haustierbesitzer, die es leid sind, Insulin mit einer Spritze und Nadel zu verabreichen und nach einer bequemeren Alternative suchen.

Die Vorteile des VetPen®
- Besonders leichte Handhabung durch funktionale und vertraute Kugelschreiberform
- Einfacher und präziser Einstellungsmechanismus, auch von älteren Menschen mit weniger Sehkraft und Geschick leicht bedienbar
- Verbesserte Dosierungsgenauigkeit und vereinfachte Insulingabe
- Vermindertes Risiko von Nadelstichverletzungen durch doppelte Nadelkappe und Nadelentferner
- Reduzierte Wahrscheinlichkeit von Glasbruch durch stabile, Kartuschen fixierende Ummantelung
- Abgabe als kompaktes Set im flexiblen Transporttäschchen, somit auch ideal für die Verabreichung unterwegs
- Bis zu 28 Tage nach erstem Anbruch verwendbare Mehrdosenkartuschen ermöglichen ein mehrfaches Dosieren bei minimaler Vorbereitung und vermeidet eine Verunreinigung nach der ersten Anwendung
VetPen® Video



Diabetestagebuch App
Die Pet Diabetes Tracker App ist eine Anwendung für iOS und Android, mit der du den Blutzuckerspiegel deines Lieblingstiers verfolgen und verwalten kannst.
Die App bietet eine einfache Möglichkeit, Insulininjektionen und Mahlzeiten aufzuzeichnen sowie Erinnerungen für Termine und Medikamente einzustellen und ist sowohl für Android, als auch für iOS kostenlos verfügbar:
Alle wichtigen Faktoren wie in einem Diabetestagebuch im Blick behalten:
Für Hunde und Katzen mit Diabetes mellitus ist regelmäßige Bewegung besonders wichtig. Dokumentiere diese im Diabetestagebuch.
Ein Blutzuckertagebuch ist ein wichtiges Hilfsmittel bei der Stabilisierung und Überwachung von diabetischen Tieren. Es unterstützt die Entscheidungsfindung bei der Insulintherapie und lässt dich den max. und min. Blutzuckerspiegel sowie deren Zeitpunkte besser herauszufinden.
Zur Blutzuckermessung zu Hause kann Kapillarblut aus dem Ohr entnommen und mit einem manuellen Blutglukose-Messgerät analysiert werden. Ungeachtet dessen, dass manuelle Glukometer genaue Ergebnisse liefern, sollten ungewöhnliche Werte durch eine zweite Messung oder alternative Methoden überprüft werden. Eine präzise Überwachung der Behandlungswirksamkeit erfolgt durch die Erstellung von Blutglukosekurven. Die Pet Diabetes Tracker App ermöglicht ein übersichtliches Blutzuckertagebuch mit bis zu 24 Einträgen täglich.
Mithilfe der Pet Diabetes Tracker App kannst du die Fütterungszeit erfassen, den Hunger deines Tieres beurteilen und die aufgenommene Futtermenge dokumentieren. Unterstützen können dich dabei auch die neuen Futterautomaten von Sure Petcare.
Ein zuckerkranker Hund sollte ein gesundes Körpergewicht haben. Die App Pet Diabetes Tracker zeigt den Gewichtsverlauf in beliebigen Zeiträumen auf.
Es ist hilfreich, die Konstitution deines Haustieres zu erfassen, um bewerten zu können, wie sich sein körperlicher Zustand ändert. Dazu kannst du Fotos in das Diabetestagebuch mit aufnehmen.
Ist dein Hund oder deine Katze heute hyperaktiv, unauffällig oder eher lethargisch? Trage regelmäßige Beobachtungen in das Diabetestagebuch ein und behalte den Überblick über Veränderungen des Gesundheitszustandes deines Vierbeiners.
Die Untersuchung des Urins von diabetischen Hunden und Katzen kann zum Monitoring folgender Parameter dienen:
- Hyperglykämie (erhöhter Blutzuckerspiegel)
- Hypoglykämie (Unterzuckerung)
- Nachweis von Ketonen
Erhöhte Glucoseausscheidung im Urin weist auf frühere Hyperglykämie hin, ist aber kein zuverlässiger Indikator für den aktuellen Zustand. Die Überwachung der Glukosekonzentration im Urin kann bei instabilen diabetischen Hunden nützlich sein, um eine Reduzierung der Insulindosis zu bestimmen. Gut eingestellte Hunde sollten über 24 Stunden hinweg kaum Glukose im Urin haben. Die Überwachung von Urin ist auch eine schnelle Methode zur Erkennung von Ketonkörpern und einer potenziellen Notfallsituation.
Mithilfe der App Pet Diabetes Tracker kannst du Durst und Wasseraufnahme deines Haustieres erfassen und mit deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin teilen. Um die Trinkmenge genau bestimmen zu können, kann dich hier der Felaqua-Trinkbrunnen von Sure Petcare unterstützen.
Auch die Zufriedenheit deines Tieres kann in ein Diabetestagebuch mit einfließen.
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