Wie lange tragen Hunde?

Tipps im Umgang mit trächtigen Hunden.

Was erwartet mich, wenn mein Vierbeiner trächtig ist und wie lange muss ich auf den Hundenachwuchs warten?

Tragezeit Hund – Kleine Tierbabys sind ein Segen, aber nicht immer erlauben die Umstände eine eigene Aufzucht. Ist die Wohnung zu klein, oder gestattet der Vermieter keine Haltung mehrerer Hunde? Aber auch wenn keine eigene Aufzucht geplant ist, kann ein „Unfall“ ein kleines Rudel Mini-Lieblingstiere hervorbringen. Um keine Überraschung zu erleben, kannst du an bestimmten Wesensänderungen deiner Hündin erkennen, ob sie trächtig ist.

Wie erkennst du, ob dein Hund trächtig ist?

Im Grunde genommen ist deine Hündin während der Trächtigkeit rundum glücklich. Sie baut sich ihr Nest und freut sich auf Nachwuchs. Dein Lieblingstier braucht mehr Schlaf und hat einen größeren Appetit. Schließlich muss sie jetzt auch für die noch ungeborenen Hundebabys mitessen.

Essen für zwei? Nun ja wohl eher für vier bis zehn. Wie viele Welpen deine Hündin zur Welt bringt, hängt unter anderem von ihrem Alter und der Körpergröße ab. Aber nicht nur die Größe deines Lieblingstiers ist ausschlaggebend, sondern auch die des werten Rüden.

Bei kleinen Hunderassen kannst du in der Regel mit drei bis vier Welpen rechnen. Rassen von mittlerer Größe bringen es schon auf sechs bis sieben Welpen pro Wurf. Große Hundedamen können hingegen bereits um die neun Jungen auf die Welt bringen.
Natürlich zeigen sich bei Hunden in der Trächtigkeit, genau wie bei Menschen während der Schwangerschaft, körperliche Veränderungen. Etwa in der 4. Woche kann es auch bei deinem Hund zu einer klassischen morgendlichen Übelkeit kommen.

Füttere kleine Mahlzeiten mehrmals am Tag, um gegen die Übelkeit deines Lieblings anzukämpfen. Jetzt kann dein Tierarzt auch den Herzschlag der Kleinen abhören.

Am besten du sprichst dich rechtzeitig mit deinem Tierarzt ab, damit ihr für die Voruntersuchungen einen Terminplan erstellen könnt. Wichtig ist auch, dass er dir bereits im Vorfeld beratend zur Seite steht. Denn nicht jeder Hund tut sich bei einer Geburt leicht.

Ist deine Hündin zu dünn, kann ihr die Kraft für den Nachwuchs fehlen – ist deine Hündin zu dick, können Kreislaufprobleme auftreten. Zudem kann es bei einer übergewichtigen Hündin zu Schwierigkeiten bei einem Kaiserschnitt kommen. Aber auch fitte und gesunde Tiere sollten individuell von einem Tierarzt begutachtet werden.

Benötigt deine Hündin regelmäßige Medikamente, die den Welpen schaden könnten? Steht noch eine Impfung aus? Diese Fragen und mehr sollten bereits vor einer Deckung oder wenn unausführbar, so früh wie möglich geklärt werden.

Ab der 5. Woche ist Halbzeit und endlich wächst auch der Bauchumfang deines Vierbeiners. Ertasten wirst du die Welpen aber erst etwa ab der 7. Woche können. Wenn alles gut verläuft wird dein Lieblingstier um den 58. bis zum 68. Tag (9. Woche) Hundemama.

Tipps im Umgang mit trächtigen Hunden

Wenn deine Hündin freudiger Erwartung ist, dann benötigt sie besondere Zuwendung. Halte ihr, wenn möglich, jeglichen Stress fern und biete ihr ein entspanntes Umfeld. Du wirst merken, dass dein Lieblingstier jetzt auch anhänglicher ist und vermehrt deine Nähe sucht. Auch körperliche Anstrengungen solltest du geringer halten.

Das heißt nicht, dass du mit ihr nicht mehr Gassigehen solltest. Achte nur darauf, dass du sie nicht mehr wie gewohnt forderst. Du kannst zum Beispiel sportliche Aktivitäten runterfahren und längere Fahrten mit dem Auto vermeiden.

Während der Trächtigkeit wird dein Lieblingstier häufiger ein Nickerchen machen oder die Schlafenszeiten ausdehnen. Je gemütlicher du ihr also ihr Hundebettchen herrichtest, desto dankbarer wird sich deine Hündin zeigen. Für die Niederkunft solltest du deiner Fellnase eine eigene Wurfbox aus Karton bauen.

Lege dafür neben einer Hundedecke ausreichend ausrangierte aber saubere Handtücher, Laken und Stoffe in eine Kiste. Damit sich deine Hundedame an die Box gewöhnen kann, solltest du sie bereits in der 8. Woche in der Wohnung platzieren.

Mit den Stoffresten kann sich die Hündin nun ihr eigenes Nest bauen und sich auf die Geburt vorbereiten. Es kommt vor, dass sich die werdende Hundemama deiner Platzwahl widersetzt. Dann zieht sie die Wurfkiste zu ihrem favorisierten Ort.

Wenn möglich solltest du ihre Wahl befürworten und sie in ihrer auserkorenen Umgebung belassen. Viele Hunde fühlen sich zum Beispiel in der Küche wohler, weil sie wissen, dass sich hier ihr Futterlager befindet.

Neben den Bedürfnissen deines Lieblingstiers musst du dir nun aber auch Gedanken über die Unterbringung der Welpen machen. Willst du sie behalten oder weggeben? Haben die kleinen Vierbeiner ausreichend Platz zum Toben?

Achte darauf, dass die kleinen Racker nicht bereits in den ersten Tagen aus der Kiste fallen können. Um einen derartigen Unfall zu vermeiden, solltest du bereits beim Aufbau auf einen stabilen Karton mit ausreichend Höhe achten. Zudem sollte er genügend Platz für die Hundemama und die Welpen bieten. Übertreibe lieber mit der Größe, bevor du die Welpen aus Platzmangel von der Hundemama trennen musst.

Anzeichen für die Geburt

Ungefähr 24 Stunden vor der Geburt kannst du an den Beckenknochen deiner Hündin erkennen, dass es bald los geht. Sie sind deutlich sichtbarer, da sich die Beckenbänder absenken. Damit bereitet dein Lieblingstier die Welpen auf die Geburt vor und bringt sie in die richtige Position.

Mit Futter kannst du deinen Vierbeiner jetzt nicht mehr beeindrucken, denn die kleinen Welpen beanspruchen so viel Bauchraum, dass die Verdauungswege eingeengt sind. Zudem nimmt die Körpertemperatur deiner Hündin leicht ab.

Doch nicht nur äußerlich zeigt sich die Ankunft der Mini-Lieblingstiere. Am Tag der Geburt wird deine Hündin zunehmend unruhiger. Vermutlich denkst du bereits sie sei verrückt geworden, weil sie ständig ihre Wurfbox umdekoriert.

Viele Hündinnen wühlen sich am Tag der Niederkunft regelrecht durch die hergerichteten Stoffe und Laken. Dieses Phänomen nennt man auch Scharrzwang. Kurz vor der Geburt legt sich deine Hündin dann in die Wurfkiste und sucht sich eine bequeme Lage. Sie beginnt die Scham zu lecken und es kommt vermehrt zu Ausscheidungen.

Da sich deine Hündin in freier Natur nun nicht mehr selbst verteidigen könnte, fängt sie an, sich unsicher umzusehen. Setzen die ersten Wehen ein, zeigt sich das auch in ihrem Verhalten. Deine Fellnase beginnt zu hecheln, muss häufig Schlucken und zittert und winselt.

Wir heißen die Welpen willkommen

In der Regel schafft deine Hündin die Geburt von ganz alleine. Zur Beruhigung und Unterstützung bei Komplikationen solltest du dich aber in der Nähe aufhalten. Wichtig ist auch, dass dein Tierarzt den errechneten Geburtstermin kennt.

Häufig bringen Hunde ihren Nachwuchs nachts zur Welt und für den Notfall sollte der Tierarzt vorbereitet sein. Für alle Fälle solltest du auch die Transportbox auspolstern, um gegebenenfalls dein Lieblingstier so angenehm wie möglich zur Tierklinik fahren zu können.

Die Geburt der Jungen nimmt in der Regel 3 bis 12 Stunden Zeit in Anspruch. Unter Umständen kann die Geburt aber auch bis zu 24 Stunden dauern. Hat sich der erste Welpe den Weg in die Freiheit erkämpft, dauert es etwa 20 Minuten, bis sein Brüderchen oder sein Schwesterchen folgt.

Ist die Hundemama zwischen den Welpen zu erschöpft, legt sie auch mal eine Pause im Pressvorgang ein. Diese Verschnaufpause kann bis zu 2 Stunden anhalten. Zieht dein Lieblingstier die Unterbrechung aber noch mehr in die Länge, solltest du schnellstens deinen Tierarzt zu Rate ziehen.

Wenn ein Welpe mal mit dem Schwänzchen voraus die Welt begrüßt, musst du nicht in Panik geraten. Das kommt häufiger vor. Du solltest deiner Fellnase aber deine Unterstützung anbieten. Vermeide jedoch auf jeden Fall an dem Welpen zu ziehen.

Wenn du dir sicher bist, dass die Geburt vorbei ist und sich alle Tiere bester Gesundheit erfreuen, musst du für Verpflegung sorgen. Die Hundemama ist jetzt entkräftet, hat aber Hunger und Durst.

Auch ihre Notdurft wird sie höchstwahrscheinlich verrichten müssen, falls sie sich nicht während der Pressphasen erleichtert hat. Hilf deinem Lieblingstier bei allen anstehenden Lebenslagen. Sie hat eben neues Leben zur Welt gebracht und ist sichtlich erschöpft.

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