Tollwut
Tollwut ist eine Viruserkrankung die auch auf Menschen übertragen wird – Mehr zu Ursachen, Symptome und Behandlung
Seit Jahrtausenden kennt der Mensch die Tollwut – auch Rabies oder Wutkrankheit genannt – und jeder von uns hat vermutlich schon einmal das stereotype Bild eines tollwütigen aggressiven Fuchses mit Schaum vor der Schnauze gesehen. Bei Tollwut handelt es sich um eine tödlich verlaufende Virusinfektion mit dem Lyssavirus. Dieses Virus greift die Nervenzellen an und überträgt sich überwiegend durch Bisse, bei denen das infizierte Tier die Lyssaviren durch seinen Speichel direkt an seinen Kontrahenten weitergibt.
Einzelne Fälle berichten aber auch von Tröpfcheninfektionen bei Menschen, Hunden oder Füchsen nach einem Aufenthalt in Höhlen, die von infizierten Fledermäusen bewohnt waren. Neben allen Haus- und Nutztieren können auch Menschen an Tollwut erkranken (Zooanthroponosen – Die Infektion wird fast ausschließlich von Tieren auf Menschen übertragen). Beim Menschen treten jährlich etwa 55.000 Tollwutfälle auf, davon ein Drittel in Indien.
In Europa ist die Krankheit durch die Wildtier-Schluckimpfung weitestgehend ausgerottet. Deutschland, Österreich und die Schweiz gelten seit 2008 als frei von der terrestrischen Tollwut. Durch Fledermäuse kann eine Ansteckung von Mensch und Hund in seltenen Fällen jedoch noch geschehen – regelmäßig geimpfte Hunde sind aber auch vor dieser Tollwut-Art geschützt.

Woran erkennst du ein tollwütiges Tier?
Das Virus vermehrt sich zunächst an der Eintrittsstelle und wandert dann entlang der Nerven. Je nach Grad der Infektionen dauert es zwischen 2 bis 24 Wochen, bis sich die ersten Symptome zeigen. Sobald die Tollwut-Erreger das zentrale Nervensystem erreicht haben, wandern die Lyssaviren zu den Speicheldrüsen. Bei Bissverletzungen in der Nähe des Kopfes kann sich die Zeit auf nur 10 bis 14 Tage verkürzen.
Die klassische Tollwut zeigt sich beim Hund in unterschiedlich stark ausgeprägten Verhaltensänderungen und neurologischen Symptomen wie Lähmungserscheinungen. Charakteristisch ist der sogenannte „Schaum vor dem Maul“ – ein starkes Speicheln, das auf Schluckstörungen zurückzuführen ist. Eine weitere Phase der Tollwut kann die „rasende Wut“ sein. Wie der Name bereits impliziert, reagiert der Vierbeiner jetzt aggressiv und bissig. Mit dem Einsetzen der klinischen Symptome ist der Verlauf stets tödlich.
Impfung gegen die Tollwut ist wichtig (Core-Impfung)
Trotz nahezu keinen Fällen von Tollwut mehr hierzulande, ist eine Impfung nach wie vor empfehlenswert. Laut Tollwutverordnung muss ein ungeimpftes Tier, das Kontakt zu einem tollwütigen Tier hatte, ausnahmslos getötet werden. Alleine das ist schon ein dicker Pluspunkt für die Impfung. Zudem musst du dein Lieblingstier bei einer Reise in andere Länder sowieso impfen lassen – warum seinem Vierbeiner also nicht schon vorher ausreichend Schutz gönnen? Hast du noch Fragen zu Tollwut, Hundekrankheiten im Allgemeinen oder zur Impfung? Dein Tierarzt wird dir gerne weiterhelfen.
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