Kreislaufkollaps (Synkope) beim Hund

Ursachen und Behandlung – Wie äußert sich eine Synkope beim Hund

Kann mein Hund in Ohnmacht fallen? Was tun, wenn der Hund das Bewusstsein verliert

Hast du schon einmal von einer sogenannten Synkope gehört? Der Begriff kommt ursprünglich aus dem Griechischen und ist aus den Worten „syn“ (mit) und „kopen“ (unterbrechen) zusammengesetzt. Vielleicht kannst du dir ja jetzt schon denken, was  dahinter steckt.

Es ist der medizinische Begriff  für einen plötzlichen Bewusstseinsverlust und einem damit verbundenen Verlust der Körperspannung. In diesem Artikel erklären wir dir die Ursachen und Symptome und gehen darüber hinaus auf die  Anamnese und die Therapiemöglichkeiten einer Synkope beim Hund ein.

Ursachen für einen Kreislaufkollaps bei Hunden

Wichtig zu wissen ist, dass die Synkope grundsätzlich keine eigenständige Krankheit ist. Vielmehr handelt es sich dabei um eine Reihe von Symptomen, die Vorboten vieler unterschiedlicher Krankheiten sein können. Doch woran kann es liegen, dass ein Hund plötzlich zu Boden kippt und bewusstlos wird? Allgemein kann von einer vorübergehenden, zerebralen Minderperfusion ausgegangen werden.

Das ist der medizinische Terminus für eine eingeschränkte Durchblutung. Diese führt früher oder später unausweichlich dazu, dass das Gehirn nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt wird. Nach solch einem Ohnmachtsanfall solltest du mit deinem Lieblingstier zu dem Tierarzt deines Vertrauens gehen, um gemeinsam mit ihm die möglichen Ursachen herauszufinden.

Nicht selten liegen bei einer zerebralen Minderperfusion (die, wie bereits beschrieben, der Grund für eine Synkope ist) Gehirn- und Herzkrankheiten zugrunde, teilweise auch Erkrankungen der Luftröhre. Beispiele hierfür sind Gefäßverengungen, Herzklappenerkrankungen, Herzrhythmusstörungen oder auch ein Tumor im Gehirn.

Ebenfalls denkbar ist eine Überdosierung des lebensnotwendigen Stoffwechsel-Hormons Insulin bei Hunden, die bekannte Diabetiker sind und regelmäßig Insulin brauchen. Dadurch kann es passieren, dass der Blutzuckerspiegel im Gehirn stark absinkt, was unter Umständen ebenfalls in einem Ohnmachtsanfall endet.

Eine weitere Ursache betrifft häufig kurzköpfige Hunde, die zurzeit sehr beliebt und deshalb auch weit verbreitet sind: eine akute, vorübergehende O2 Unterversorgung. Grund hierfür ist eine Verengung der oberen Atemwege. Betroffene Hunde, die zu den brachycephalen Rassen gehören, sind beispielsweise Mops, Chihuahua, Englische und Französische Bulldogge, Malteser, Boston Terrier, Pekinese, Boxer Shih-Tzu und Cavalier King Charles Spaniel.

Bei einer sogenannten „reflexartigen Synkope“ werden die Blutgefäße – wie der Name bereits vermuten lässt – reflexartig erweitert, was im Umkehrschluss zu einem plötzlichen Abfall des Blutdrucks und zu einer Senkung der Herzfrequenz führt. Das kann unter anderem als Folge von Harn- und Kotabsatz oder bei starkem Husten passieren.

Symptome und Anamnese

Die Charakteristika einer Synkope sind zwar relativ eindeutig, können aber – vor allem von Laien – oft nur schwer von anderen gesundheitlichen Problemen unterschieden werden. Die wichtigste Unterscheidung ist die zwischen der Synkope und einem epileptischen Anfall.

Wenn du einen plötzlichen Bewusstseinsverlust deiner Fellnase bemerkst, raten wir dir, sofort zum Tierarzt zu fahren. Dort wird mithilfe einer Anamnese abgeklärt, um was es sich handeln könnte. Anbei eine Tabelle, die die Häufigkeit der unterschiedlichen Symptome erläutert:

SymptomSynkopeEpilepsie
Beine/ Pfotenschlaff, selten steiftonisch-klonische Krämpfe
Speichelflussseltenhäufig
Harn-/Kotabsatzseltenhäufig
Vor Anfall normales Verhaltenhäufigselten
Nach Anfall normales Verhaltenhäufigselten (brauchen Stunden!)
Nach Anfall vermehrter Appetitseltenhäufig
Blasse Schleimhäutehäufigselten
Herzfrequenz auffallend niedrig/ hoch/ sehr ungleichmäßighäufigselten

Ein weiteres Symptom einer Synkope ist die vergleichsweise geringe Dauer: Der Kreislaufkollaps ist in den meisten Fällen bereits nach 15 Sekunden vorbei. Das Tier kommt somit schnell wieder zu Bewusstsein. Außerdem passiert er immer plötzlich (unter Medizinern auch „acute onset“ genannt). Die Erholungsphase ist innerhalb weniger Sekunden komplett abgeschlossen. Danach verhält sich dein Lieblingstier wieder so, also wäre nichts gewesen.

Der Tierarzt wird dich höchstwahrscheinlich fragen, ob du eine Vergiftung ausschließen kannst. Auch die Frage nach der Häufigkeit und Dauer der Ohnmacht wird gestellt, um die Ursachenforschung bestmöglich zu meistern.

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Therapie einer Synkope beim Hund

Die Therapiemöglichkeiten richten sich nach der Ursache der Synkope. Ist der Ursprung kardialer Natur (was bei Hunden übrigens sehr oft der Fall ist) werden – je nach Intensität – häufig Medikamente der Wirkstoffklasse „Anti-Arrhythmika“ verabreicht. Bei schwerwiegenden und chronischen Fällen kann sogar über einen Herzschritt-Macher nachgedacht werden.

Wichtig ist, wie so oft im medizinischen Bereich: bei ersten Anzeichen auf jeden Fall zum Tierarzt deines Vertrauens gehen, um die Ursache abzuklären und Schlimmeres zu vermeiden.

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