Katzenjammer – Maunzen deuten

Wenn Katzen miauen, sind Herrchen und Frauchen gefragt

Miau kann viel bedeuten – lerne mit deiner Katze zu kommunizieren

Hast du eine temperamentvolle Katze zuhause? Dann macht der kleine Wirbelwind sicherlich auch hörbar auf sich aufmerksam. Manche Stubentiger sind wahre Plappermäuler – Miau! Im Gegensatz dazu gibt es aber auch die stillen Exemplare, bei denen man sich häufig wundert, warum sie sich so selten bemerkbar machen. Ob nun Plaudertasche oder zurückhaltend, Katzen geben gerne zu verstehen, wenn ihnen etwas nicht passt. In welcher Lautstärke das von statten geht, hängt häufig von Charakter und Rasse deines Lieblingstiers ab.

So weit, so gut, aber was ist, wenn eine Katze unaufhörlich miaut? Das kann durchaus auch nervlich belasten. Zudem kann eine dauerhaft schreiende Katze auch ein Alarmzeichen sein. Ist die Katze krank, oder verhaltensgestört?

Warum miauen Katzen?

Sicherlich hast du schon einmal gehört, dass nicht du die Katze, sondern die Katze dich erzieht. Ein Paradebeispiel ist das quengelnde Maunzen am Morgen. Es klingt eindringlicher als jeder Wecker und nötigt dich auch am Wochenende, bereits in den frühen Morgenstunden aufzustehen um den Futternapf zu befüllen. Wenn Katzen miauen, so sind in der Regel Herrchen und Frauchen gefragt.

Unter Artgenossen sind die kleinen Samtpfoten nämlich weitaus weniger gesprächig. Katzen unterhalten sich untereinander mehr mit Körpersprache bzw. mit Fauch- bzw. Knurrgeräuschen, wenn sie sich im Clinch befinden. Miaut deine Katze also häufiger, so kann das auch eine gelungene Erziehungsmaßnahme seitens deiner Katze sein. Hast du sie mit Aufmerksamkeit oder Futter belohnt, sobald sie geschrien hat? Klarer Fall von einer geglückten Konditionierung von Herrchen und Frauchen.

Der Schrei nach Futter

Schreit deine Katze hin und wieder, weil sie Hunger hat, so ist das ganz normal und noch kein Grund zur Beunruhigung. So manch ein Mensch ist auch einmal leidig, weil sein Magen knurrt. Beschränkt sich das laute Betteln nach Futter aber nicht auf wenige Male am Tag, kann das zu einem Problem werden. Schon gar, wenn deiner Katze mitten in der Nacht einfällt, dass sie nach Fressen schreien könnte. Häufig kannst du da mit festen Fütterungszeiten Abhilfe schaffen. Dein Lieblingstier lernt dann, dass sie ihr Essen nicht mehr einfordern muss, sondern sich auf ihre Ration verlassen kann.

Dafür benötigst du aber einen starken Willen und viel Geduld. Deine Katze muss erst einmal lernen, dass sie nicht immer Fressen bekommt, wenn es ihr in den Kram passt, sondern warten muss. Bleibe taff und lass dich nicht von großen flehenden Augen und kläglichem Wehleiden aus dem Konzept bringen. Nur so kann sie die Verknüpfung zwischen Miauen und Futter vergessen und sich an geregelte Futterzeiten gewöhnen. Das kann mitunter mehrere Wochen dauern. Überlege dir, ob du unter Umständen mit häufigeren, aber kleineren Mahlzeiten den Umstellungsstress etwas minimieren kannst.

Manchmal ist es aber auch gar nicht der knurrende Magen – es gibt viele weitere Gelegenheiten, bei denen dein Liebling gelernt haben kann, dass ihr das Miauen weiterhilft. Will deine Katze ins Schlafzimmer, welches du dir aber als katzenfreie Zone auserkoren hast? Hast du ihr Lieblingsspielzeug versteckt? Darf sie nicht auf der frisch gebügelten Wäsche thronen? Wenn deine Katze nicht bekommt, was sie will, kann sie unermüdlich an Türen kratzen und einen wahren Katzenterror veranstalten. Bist du nicht bereit, dich ihrem Willen komplett zu unterwerfen, solltest du auch hier mit „Desinteresse“ unmissverständlich demonstrieren, dass ihr Wehklagen nichts hilft.

Krankheit ausschließen

Bevor du deiner Katze puren Egoismus unterstellst, solltest du aber krankheits- oder durch Schmerzen bedingtes Miauen ausschließen. Wie auch bei Menschen, kann sich eine Krankheit schleichend ankündigen oder akut auftreten. Plötzliches Wehklagen oder das Miauen in bestimmten Situationen, wie zum Beispiel bei Berührungen oder beim Anheben, kann ein Zeichen von Schmerzen sein. Findest du keine Anzeichen für ein begründetes Maunzen, solltest du sicherheitshalber deinen Tierarzt fragen. Es kann sich beispielsweise um innere Erkrankungen oder auch Tumore handeln. Auch bei schwindenden Sinneswahrnehmungen, wie Taubheit oder Erblindung, kann es vorkommen, dass dein Lieblingstier durch Laute den Verlust ausgleichen will. Das ist vor allem bei weißen oder älteren Katzen zu beobachten.

Miauen gegen Langeweile

Häufig kommt bei Wohnungskatzen das Abenteuer und der Spaß zu kurz. Dann ist das Miauen ein eindeutiges Zeichen für „Ich will mit dir Spielen“. Diese Aufmerksamkeitshascherei ist zwar nervig, aber auch ein klares Indiz für Langeweile. Sorge für ausreichend Beschäftigung und nimm dir etwas Zeit für deinen Schmusetiger. Wenn du die Umgebung aufregend gestaltet hast – mit Kratzbäumen, Hängematten, Katzentunneln, aber auch einfache Pappkartons und freie Regalbretter kann sich dein Lieblingstier auch viel selbst beschäftigen. Auch spezielles Katzenspielzeug, das die Intelligenz steigert und fit hält ist ideal, um Langeweile entgegen zu wirken.

Das alles ersetzt aber keine Mensch-Tier-Zeit. Nutze Unterbrechungen im Tagesrhythmus um eine neue Routine aufzubauen und feste Spielpausen einzulegen. Zum Beispiel nachdem du von der Arbeit kommst oder zwischen zwei Sendungen im Fernsehen. Jetzt kannst du die gemeinsame Zeit für ein Angelspiel oder eine Laserjagd nutzen. Wenn du schon länger eine Katze beherbergst, ist dir sicherlich schon aufgefallen, dass sie am frühen Abend am umtriebigsten ist. Diese Zeit ist die ideale Spielzeit, denn dann geht sie auf die (Mäuse-)Jagd. Wenn du eine Einzelkatze hältst, kannst du auch überlegen, ob ihr ein Spielkamerad fehlt. Viele Katzen sind lieber im Doppel oder in der Gruppe unterwegs und fühlen sich alleine sehr einsam. Hast du dich entschieden einen Gefährten für dein Lieblingstier zu suchen, findest du hier ein paar Tipps für die Eingewöhnung.

Weißt du was dein Lieblingstier dir mitteilen möchte?

Die Suche nach Freiheit

Nicht jede Katze ist für ein Leben in der Wohnung gemacht. So kann die ein oder andere Katze der eingeengte Lebensraum auch quälen. Ein ständiges Miauen gen Fenster oder Haustür ist in dem Fall ein klarer Ruf in die Freiheit. Solltest du keine Option sehen, deinem Lieblingstier den gewünschten Freigang zu ermöglichen (vielbefahrene Straße, Wohnung im 5.Stock etc.), kannst du überlegen, ob du ihr einen gezielten Spaziergang gewähren kannst. Viele Katzenhalter haben ihre Katze an die Leine gewöhnt und können mit ihrem Liebling kleine Ausflüge unternehmen. Als Alternative kann unter Umständen bereits ein gesicherter Balkon oder eine gesicherte Terrasse dienen.

Ist die Katze rollig?

Die Hormone spielen verrückt und unkontrolliertes Maunzen macht darauf aufmerksam. Ist deine Katze rollig, so wirst du das bald merken. In vielerlei Hinsicht führt sich dein Lieblingstier sonderbar auf und das durchdringende Miauen krönt das Spektakel. Der Po ist in die Höhe gestreckt, sie reagiert empfindlich gegenüber Berührungen und sie rollt sich im wahrsten Sinne des Wortes über den Boden. Auch ein männlicher Liebling kann ein Theater veranstalten. Ein Kater riecht eine rollige Katze schon aus weiter Entfernung und wenn er keinen Zugang zu ihr findet, ruft er nach ihr und kratzt an der Tür. Sollte keine Zucht gewünscht sein, kann in beiden Fällen eine Kastration Abhilfe schaffen. Dafür kannst du bei der Katze die Phase zwischen zwei Zyklen nutzen – aber Achtung, je nach Rasse und Entwicklungsstadium dauert die Pause eventuell nur bis zu drei Wochen. Verpasst du diese Phase, musst du erneut mit acht bis zehn Tagen Rolligkeit rechnen.

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