Erbrechen beim Hund

Deinem Hund ist schlecht – wie kannst du ihm helfen?

Seien wir mal ehrlich: Wenn – salopp gesprochen – der Hund kotzt, haben wir gemischte Gefühle. Zum einen steht natürlich das Wohlbefinden unseres Lieblingstiers an erster Stelle. Auf der anderen Seite ärgert uns auch das Malheur auf unserem flauschigen Flokatiteppich etwas. Erbrechen beim Hund – was ist zu tun?

Dass unserer Fellnase mal etwas nicht bekommt, das kommt schon einmal vor. Vor allem Welpen erbrechen sich relativ häufig, denn ihre kleinen Körper und damit auch ihre Mägen sind noch sehr empfindlich. Es ist nicht ungewöhnlich, dass so ein kleiner Racker zu viel Gras gefressen hat oder die Leckerlidose entdeckt und plündert. Ein weiterer Grund, warum ausgerechnet Welpen sich leichter ihres Futters entledigen, ist ihr Übermut. Die Welt ist viel zu spannend, als nach dem Essen ein Spielpäuschen einzulegen. Und prompt reagiert der Magen mit einem Würgereflex.

Auch wenn sich die Kommunikation als schwierig erweist, zeigt uns unser Liebling in einigen Fällen bereits vorher, dass es ihm nicht gut geht. Hunde, denen übel ist, schmatzen, gähnen und sabbern aufgrund erhöhten Speichelflusses.

Natürlich machen wir uns Sorgen und die sind auch gerechtfertigt. Vor allem dann, wenn es nicht bei dem einmaligen Übergeben bleibt. In der Tiermedizin spricht man von Vomitus – lateinisch für Erbrechen. Dem ein oder anderen ist eventuell noch der davon abgeleitete, etwas vornehmere deutsche Begriff „Vomitation“ bekannt. Aber ob wir jetzt von Erbrechen, Speien, Kotzen oder Vomitus sprechen – das Übel bleibt bestehen: Unser vierbeiniger Freund würgt halbverdautes Futter und durch Galle und Magensäure geprägte Flüssigkeit hervor.

Ursachen von Erbrechen beim Hund

Der Grund für die Beschwerden kann vielfältig sein. Aber auch wir rennen in der Regel bei etwas Würgen nicht gleich zum Arzt. Unsere Begründung: Da haben wir halt mal etwas Unverträgliches gegessen und das will wieder raus. Und so ist das auch bei unseren Hunden. Zu den meist harmlosen Ursachen gehören unter anderem zu hastiges Herunterschlingen bei großem Hunger, eine rasche Futterumstellung im Urlaub oder aber auch die Aufnahme von verdorbenem Futter. Hat sich dein Hund dann wieder von dem Übel befreit, geht es ihm in der Regel auch wieder besser.

Verschluckte Gegenstände und Gift

Von manchen Dingen kann sich dein Liebling jedoch schlecht selbständig befreien. Handelt es sich bei der Ursache zum Beispiel um einen Fremdkörper, der versehentlich verschluckt wurde, kann es vorkommen, dass sich dieser querlegt. Jetzt ist schnelles Handeln gefragt. Achte darauf, was dein Vierbeiner verschluckt hat. Wie du erste Hilfe leistest, kannst du hier nachlesen. Bei größeren Gegenständen wie Spielzeug oder üppigen Knochen kann nur dein Tierarzt oder die Tierrettung helfen. Aber nicht nur Gegenstände, sondern auch das Verschlucken von gefährlichen Mengen giftiger Lebens- und Haushaltsmittel bedarf sofort professioneller Behandlung. Nicht immer kommt es dabei zum Erbrechen – unter Umständen muss der Tierarzt dann künstlich nachhelfen.

Akutes und chronisches Erbrechen

Bei natürlichem Erbrechen unterscheidet der Tiermediziner zwischen akutem und chronischem Erbrechen beim Hund. Akut bedeutet in dem Fall, dass es sich um keine langfristige Erscheinung handelt. Die Übelkeit hält bis zu zwei Wochen an und verschwindet im Normalfall genauso schnell wieder, wie sie angefangen hat.

Chronisches Erbrechen äußert sich durch die Regelmäßigkeit. Es dauert länger als zwei Wochen an und bessert sich selten von allein. Um die exakte Ursache herauszufinden stehen dem Tierarzt mehrere Optionen zur Verfügung: Blutuntersuchung, Röntgen-Untersuchung, Ultraschall-Untersuchung oder Magenspiegelung. Aber egal ob akut oder chronisch, bei häufigerem Erbrechen sollte unbedingt der Tierarzt aufgesucht werden. Außer den bereits genannten Ursachen, kann es sich bei wiederholtem Erbrechen um eine Infektion mit Bakterien oder Viren, um einen Parasitenbefall, eine Erkrankung des Verdauungstrakts, Krebs, Diabetes aber auch nicht krankheitsspezifische Leiden handeln. Zu den bekanntesten Erkrankungen gehören:

Eine Ausnahme stellt das Würgen ohne Erbrechen dar. Diese darfst du keinesfalls als harmlos abtun, denn es könnte ein Vorzeichen für eine lebensgefährliche Magendrehung sein.

Parasiten

Es gibt einige Parasiten, die bei schwerem Befall zu Magen-Darm-Problemen deines Lieblings führen. Dünndarmparasiten wie Giardien können ebenso Erbrechen hervorrufen, wie auch einige Wurmarten. Eine Kotuntersuchung kann die nötige Aufklärung bringen. Der Parasitenbefall muss aber nicht unbedingt für die Symptome des Erbrechens verantwortlich sein. Er stellt jedoch eine zusätzliche Belastung des Hundeorganismus dar.

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Versteckte und psychische Ursachen

Gerade junge Hunde tun sich gerne mal beim Mitfahren im Auto schwer. Das Leben ist viel zu aufregend, um still zu sitzen und da kann bereits eine kurze Fahrt „seekrank“ machen. Diese Gleichgewichtsstörung führt nicht selten zu einer schwallartigen Entleerung des Mageninhaltes.
Schwer zu diagnostizieren sind auch psychische Ursachen. Es kommt durchaus vor, dass deinem Lieblingstier etwas Verstecktes „auf den Magen schlägt“. Stress, Ängste oder Einsamkeit können durchaus zu körperlichen Symptomen wie Erbrechen führen.

Behandlung bei Erbrechen

Die Behandlung von Erbrechen beim Hund richtet sich nach der Ursache und ob weitere Symptome wie Durchfall oder Fieber vorliegen. So mannigfach wie die Ursache ist daher auch der Pool an Behandlungsmöglichkeiten. A & O ist, dass du deinen Liebling niemals selbst therapierst. Falsche Medikation oder Dosierung können für deinen Hund lebensgefährlich sein.

Höchstwahrscheinlich ist jedoch, dass deine Fellnase auch nach der Behandlung vom Tierarzt noch deiner Fürsorge bedarf. Dein Vierbeiner hat durch das Übergeben viel Nährstoffe und Flüssigkeit verloren. Stelle ihm stets eine gefüllte Trinkschale bereit und beginne vorsichtig damit, deinen Hund wieder mit fester Nahrung zu versorgen. Am besten du bereitest ihm spezielle Schonkost mit wenig Fett zu. Natürlich nur, falls dein Tierarzt nichts anderes verordnet hat.

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