Kaninchenkrankheit: Encephalitozoonose (Sternguckerkrankheit)

Encephalitozoonose wird durch Parasiten verursacht, die auch auf Menschen übertragen werden können.

Die Encephalitozoonose ist eine parasitäre Erkrankung und kommt bei Kaninchen recht häufig vor

Encephalitozoonose wird durch einen Parasiten verursacht, einem Zoonoseerreger. Eine Behandlung kann auch prophylaktisch erfolgen.

Die Encephalitozoonose, auch aufgrund der symptomatisch schiefen Kopfhaltung Sternguckerkrankheit genannt, ist eine häufig bei Kaninchen vorkommende Infektionskrankheit.  Verantwortlich für die Erkrankung ist ein Parasit: der Einzeller Encephalitozoon (E.) cuniculi.

Zu einem Krankheitsausbruch kommt es unter Umständen erst Jahre nach der Infektion. Grund für einen plötzlichen Ausbruch ist eine Störung des Immunsystems, beispielsweise durch Stress oder Vorerkrankungen. Der parasitäre Erreger lebt in den Zellen der infizierten Wirtstiere. Da sich nicht nur Kaninchen und andere Tiere mit E. cuniculi infizieren können, sondern auch immungeschwächte Menschen, spricht man bei der Infektionskrankheit auch von einer Zoonose.

Fifty/Fifty

Der Erreger ist bei Kaninchen weit verbreitet und verantwortlich für die häufigste Infektionskrankheit bei Hauskaninchen. Auch wenn es unterschiedliche Zahlen gibt, da die Krankheit nicht bei allen Kaninchen ausbricht, kann davon ausgegangen werden, dass rund die Hälfte aller Kaninchen den Erreger in sich tragen. Ebenso wie erkrankte Tiere können aber auch so genannte „Träger“ den Parasiten verbreiten (infizierte Kaninchen ohne symptomatische Erkrankung).

Die häufigste Form der Ansteckung geschieht durch die Verbreitung von Sporen im Urin der infizierten Kaninchen. Ein sofortiger Krankheitsausbruch ist eher selten zu beobachten. Bei den meisten infizierten Tieren kommt es zu einer sogenannten subklinischen Infektion, die über Jahre bestehen kann, ohne dass Krankheitsanzeichen sichtbar sind. Diese leicht verlaufende Form der Erkrankung kann jedoch bereits Läsionen an den Nieren, im Gehirn und an anderen Organen hervorrufen. Zu den klinischen Anzeichen gehören vorwiegend zentralnervöse Störungen, aber auch Nierenfunktionsstörungen und Augenveränderungen.

Behandlung der Encephalitozoonose

Mit einem Antiparasitikum lässt sich der Erreger und damit Neuinfektionen bekämpfen. Eine frühzeitige Diagnose erhöht in vielen Fällen die Erfolgsquote. Bei einer Nierenfunktionsstörung sind die Aussichten auf Heilung jedoch schlechter, da dann die Nierenschäden meist schon sehr weit fortgeschritten sind. Zur Prophylaxe eignet sich ebenfalls die Anwendung des Antiparasitikums. Dein Tierarzt steht dir bei Fragen gerne beratend zur Seite.

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